Jagdweisheiten

 


 
 

Aufs Wohl des Waidwerks lasst uns trinken,
stoßt an, ihr Jäger, jung und alt.
Hell seht den Wein im Glase blinken,
der rasch das Leben rosig malt.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand
und bringt ein Hoch dem Jägerstand
!

 

 

 
 

Diana möge es uns erlauben
zu spenden unser zweites Hoch
dem alten Gott der gold´nen Trauben,
die er zu unserm Heil erzog.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand
und bringt ein Hoch dem Jägerstand!

 

 



 


 
 

Das dritte Hoch sei im Gesange
dem Gott der Lieder dargebracht,
der uns im ernsten Lebensgange
gar oft die Sorgen leicht gemacht.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand
und bringt ein Hoch dem Jägerstand!

Bleibt uns Diana nur ergeben,
ist unser höchster Wunsch erfüllt
und segnet Bacchus seine Reben,
wird unser Durst auch leicht gestillt.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand
und bringt ein Hoch dem Jägerstand!

 

 

 


 
 

Die Drossel singt, es ruft der Tauber.
Ich höre ihren Liedern zu.
Die Dämmerung kommt wie ein Zauber,
die letzte Amsel gibt nun Ruh’.

 

 

 
 

Im Zwielicht fliegen lautlos Eulen.
Sie halten Ausschau nach der Maus.
Vom Dorf her hör
ich Hunde heulen.
Am Waldrand tritt ein Reh heraus.

 

 

 


 

 

Zufrieden fahre ich nach Hause.
Das Licht ist nur noch Lug und Trug.
Der Wald, der hat nun von mir Pause,
für heut war’s Weidmannsheil genug.

Im dunklen Wald das leise Weben,
man hört’s, es raschelt allerlei.
Ja, das ist wahres Jägerleben!
Nur gar zu gern bin ich dabei.


Ich Danke Herrn Jens Handrick für diese wunderschönen Zeilen!

 

 


 
 

Am Waldessaume träumt die Föhre,
am Himmel weiße Wölkchen nur.
Es ist so still, dass ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach.
Und doch es klingt, als ström' ein Regen
leis’ tönend auf das Blätterdach.

 

 

 


 
 

Oh, wie ist es kalt geworden
und so traurig, öd und leer!
Rauhe Winde weh’n von Norden
und die Sonne scheint nicht mehr.

 

 

 
 

Auf die Berge möchte ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möchte in Gras und Blumen liegen
und mich freun’ am Sonnenstrahl.

 

 

 


 

 

 

 


 

 

 


 
 

Wildgänse rauschen durch die Nacht


Mit schrillem Schrei nach Norden –


Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!


Die Welt ist voller Morden.

 

 

 
 

Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,


Graureisige Geschwader!


Fahlhelle zuckt, und Schlachtruf gellt,


Weit wallt und wogt der Hader.

 

 

 


 
 

Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!


Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!


Fahrt ihr nach Süden übers Meer –


Was ist aus uns geworden!

 
 

 
 

Wir sind wie ihr ein graues Heer


Und fahr'n in Kaisers Namen,


Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,


Rauscht uns im Herbst ein Amen!

 

 

 



 

 
 


Wohl seh ich sie in Langgedehnten Zügen


Hoch über mir am Saum der Wolken fliegen,


Doch kraftlos rauscht das sonst so sichere Blei


Mit mattem Flug an seinem Ziel vorbei.

 

 


 
 

Du Schmuck des trauten Jägerheims

Ihr Zierde meiner Wände!

Für andre Menschen bleibt ihr stumm,

mir aber sprecht ihr Bände!

 

 

 
 

Vergangene Zeiten werden wach,

die längst dahin geschwunden,

manch weiter Weg, manch kurze Nacht

und viele schöne Stunden!

 

 

 


 
 

Was ihr mir zu erzählen wisst,

von Pirsch und Waldesrauschen,

von Weidmannsheil und Jägerslust,

kein Ohr kann es erlauschen!

 
 

 
 

Soll noch das Schicksal schenken

mir Gesundheit, Jahr und Tage,

dann lieber Herrgott dank ich Dir,

denn gern ich weiter jage!

 

 

 

 

 








Doch wenn Du's anders hast erdacht,
 

dann muss ich mich bequemen!
 

Ich hab gelebt, geliebt, gejagt!
 

Das kann mir keiner nehmen!  

 
 
 
 




 

 

 

 


 
 

Und wenn es nicht ums Jagen wär,


als früh im Wald zu streifen,


zu hören wie der Kuckuck ruft


und wie die Finken pfeifen.

 

 

 
 

Den Schwätzern aus dem Weg zu gehen,


und keine Narren mehr zu sehn,


es wäre genug der Lust dabei,


zum Lob der Jägerei!

 

 

 


 

 

Geh schlafen, Herz! Sie kommt nicht mehr, dereinst wohl wäre sie gekommen.


Doch hat die Zeit, wie manches sonst, auch dieses mir dahin genommen.

 

 

 

 






 

 

Zuletzt noch eines: Stets bedenk, ein Tag im Wald ist ein Geschenk!  Mit leerem Rucksack heimwärts geh´n,

ist wahrlich keine Schande; denn das wär kein rechter Jägersmann, der nicht beständig dächte dran,

dass ihm das Schicksal viele Leben zum Hüten in die Hand gegeben.

Das wär kein Jäger, dem der Schuss wär der alleinige Genuss, das wär kein Jäger, der vergisst,

dass er der Schöpfung Arm nur ist. Das wär kein Jäger, der, vermessen, sich könnt´ auf kurz nur zu vergessen,

dass er trotz aller Allmacht nur ein kleines Stück ist der Natur.

 

 

 


 

 

Wohl dem ! Selig muss ich ihm preisen, der in der Stille der ländlichen Flur,

fern von des Lebens verworrenen Kreisen, kindlich liegt an der Brust der Natur.

 

 

 

 


 
 

Worauf des Menschen Sinn gerichtet ist,


das bestimmt seinen Wert.

 

 

 
  Ich lebe nicht von der Jagd, 


sondern vom Sinn der Jagd.
 

 

 


 
 
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus.

Wer weiter nichts kann, bleibe besser zu Haus.

Doch wer sich ergötzet an Wild und an Wald,

auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt.

Und wer noch hinaussieht zur jagdlosen Zeit,

wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,

wenn mager die Äsung und bitter die Not

und hinter dem Wilde ein herschleicht der Tod

und wer ihm dann wehret, ist Waidmann allein,

der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

 

 
 





 

 

 


 
 

Nur die Berge leben lange genug,


um das Geheul der Wölfe zu verstehen.

 

 

 
 

Wer auf die Jagd nach einem Tiger geht,


muss damit rechnen, einen Tiger zu finden.

 

 

 


 
  Jaget, solang die Heide grünt!

Nützet eure Tage!

Ob man im Jenseits auch noch jagt,

ist noch sehr die Frage.

 

 

 
  Und böte man mir Ehren

und Gold und Silber an,

ich würde mich dessen wehren

und bliebe ein Jägersmann.

 

 

 


 
 

Wenn wir jagen, so ist es nicht unser Pfeil,

der den Elch tötet,

wie stark auch unser Bogen sein mag,

es ist die Natur selbst, die ihn tötet.


 

 

 

 

Wie hoch ich auch das Waidwerk schätze,


das eine kränkt mich dann und wann,


dass meine Kugel ja nur töten


und nicht auch leben machen kann.

 
 
 
  Berge und Täler, Heide und Feld,
 

Herrgott, dem Jäger gehört diese Welt!
 

Endet Dein Waidwerk, musst du hinab,
 

Grün ist der Bruch auf deinem Grab....

 

 

 


 
  Der wilde Falk ist mein Gesell,

der Wolf mein Kampfgespann, 

der Tag geht mir mit Hundsgebell,

die Nacht mit Hussa an,

ein Tannreis schmückt statt Blumenzier

den schweissbefleckten Hut  

und dennoch schlug die Liebe mir 

ins wilde Jägerblut.

 

 

 
  Er fragte

nach nichts

anderem

in der Welt

weder nach Geld und Gut

nach Gott und Seligkeit

noch nach Leben

und Sterben.       




 

DER WILDE JÄGER

 

 

 


 
 

Erst wird man von seiner Jagdpassion getrieben,

später trifft Mitleid mit dem Tier und damit auch

Wehmut beim Töten hinzu und letztlich

tötet er zudem noch aus Einsicht in die Natur

und damit gerade aus Liebe zur Schöpfung.

 

 

 
  Träume, was du träumen möchtest;

gehe, wohin du gehen möchtest; 

sei wer du sein möchtest,

denn du hast nur ein Leben und eine Chance,

die Dinge zu tun, die du tun möchtest.

 


 
 

Der Jäger ist auf dieser Erde der glücklichste,

der frohste Mann, ihm macht die Habsucht

nicht Beschwerde, den Geizigen sieht er spottend an.

Er braucht nicht Geld, nicht Überfluss,

die Freiheit nur ist sein Genuss!


 

 


 

Auf ihr Jäger auf und wacht
und seid auf die Jagd bedacht.
Unser edles Jägerleben
ist mit lauter Lust umgeben.
Denn das Jagen ist und bleibt
immer doch die schönste Freud.

 

 

 
 

Wenn mein guter Hund anschlägt
und das Wild im Wald sich regt,
treibt er mir´s mit Lust entgegen,
dass ich kann das Stück erlegen,
sei´s ein Hirschlein oder Schwein
ei, was kann wohl schöner sein.

 

 

 

 


 

Wenn ich morgens früh aufsteh,
in den Wald spazieren geh,
höre, wie die Drosseln singen,
sehe, wie die Rehe springen,
weiß ich vor Vergnügen nicht,
wie mir da vor Lust geschieht.

 

 

 
 

Wenn ich matt und müde bin,
leg ich mich ins Kühle hin,
unterm grünen Laub der Bäume
hab ich angenehme Träume
von mei´m Liebchen, welches mir
öfters kommt im Traume.  

 

 

 

 


 

 

Ich kenn einen Jäger, man heißt ihn Tod.

Sein Wang ist blass,  sein Speer ist rot.

Sein Forst ist die Welt,  er zieht auf die Pirsch
und jaget Elen und Edelhirsch.     

Im Völkerkrieg,  auf blutigem Feld,
ist's,  wo er sein Kesseltreiben hält;
Hass,  Ehrsucht und Geizen nach Ruhmesschall.

Nicht fürchte ich ihn selber, wie nah er auch droht,
doch wohl seine Rüden: Gram, Krankheit und Not.

Die Meute,  die stückweis das Leben zerfetzt

und zögernd uns in die Grube hetzt.


 

 


 

Mit Fuchs und Hirsch und Auerhahn,

mit Büch`s und Schuss ist nichts getan,

es ist ein eigener Geist dabei,

das ist das Geheimnis der Jägerei.

 

 

 
 

Solange der Adler jagt  und fliegt,

lebt diese Welt.

Doch fliegt und jagt  der Adler nicht mehr,

stirbt diese Welt.  

 

 

 

 

 
 


Des Hasen Ziel,  sein ganzes Streben,


ist einfach nur in Frieden leben.


Sich mit Bescheidenem zu bequemen


und niemand etwas wegzunehmen.


Und trotzdem, Gott sei es geklagt,


wird dieser Friedensheld gejagt.


Das kann uns doch bloß eines lehren,


ist manchmal besser sich zu wehren!

 

   
 

 

 


 

 

Legt einst man mich in grünen Rasen

 

nach mancher Pirsch und letzter Jagd,

 

soll  Jagd vorbei  der Freund mir blasen.

 

Dann tönt Halali  unverzagt!

 

Müde streck ich die Glieder tief drunten im Hag.

 

Weck, Hörnlein mich wieder zum ewigen Tag!

 

 

 


 
  Hier liegt ein Jäger unverdrossen,

hat manchen braven Hirsch geschossen,

ist manchen sauren Berg gegangen,

nun hat der Tod ihn abgefangen!

 

 

 
  Ich harr' der Auferstehung hier,

doch sollt' es, ach, in meinem Leben,

nicht Hirsche, Schwein und Hasen geben,

so lasst mich ruhen,  was soll ich dort.

 

 

 


 



Und sinkt der Abend kühl herab,

wird's still in Wald und Flur,

so dank dem,

der das Waidwerk gab,

dem Wildherrn der Natur!

 

 

 

 


 
 




 

Noch immer will ich wandern,


 

als Jäger unentwegt;


 

bis von der Erd`

 

 

zum Himmel,


 

der Herr den Wechsel legt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                               

 

  

 

 

 

 

 


 

Nichts Ewiges kann das Glück uns geben,  denn flüchtiger Traum ist Menschenleben

und selbst die Träume sind ein Traum!