V o r t r ä g e    ü b e r    B a u j a g d

 

 

 
Immer wieder ist es notwendig, diese

faszinierende
Jagdart anderen Jägern vorzustellen. 

Einmal, um die handwerklichen Notwendigkeiten

wie die Erstellung von Kunstbauten und deren 

Pflege, aber auch die Risiken dieser Jagd zu 

erläutern.
 

 


Der erste Vortrag ist auf der Basis von Microsoft Power Point erstellt.
 

 

 

 
Auf 31 Seiten werden unter anderem 

folgende Punkte behandelt:

B a u j a g d  w a r u m ?

Welchen Hund brauche ich für die Baujagd!?

Welche Eigenschaften sollte der Bauhund haben!

F l i e g e r  o d e r  S t e h e r !

Wann ist der Fuchs im Bau? Dachs-und Fuchsbauten

Die Arbeit am Bau, Bauhundsender, der Einschlag..

Kunstbauten und deren Einzelheiten.

D i e S i c h e r h e i t.

 

E i n s c h l a g

Hier wird der Einschlag deutlich zu klein begonnen.
Es mag gerade noch gehen, wenn ich den Fuchs nicht tiefer als 1 Meter vermute.

 

 
Wenn Sie Interesse an dem Vortrag haben und Power Point auf Ihrem PC installiert ist, 

dann gehen Sie mit der Maus auf die Schaltfläche und betätigen den rechten Schalter.

Sie können dann den Vortrag auf Ihren PC kostenlos runterladen

und alle Daten dieser Seite als Ganzes oder in Auszügen verwenden.

Ein neuer Vortrag ist auf persönliche Anfrage zu bekommen.

 

Bitte bedenken Sie die Größe von 3000 KB, mit DSL geht es schnell, mit ISDN um die 6 Minuten.

 

 

 

 
Der Vortrag eignet sich sicher gut für eine Hegeringsversammlung.

Der aktive Baujäger vor Ort kann ihn für seine Verhältnisse verändern

oder einfach die eigene Sichtweise mit einbringen.

Einfach denken ist eine Gabe Gottes.

Einfach denken und einfach reden ist eine doppelte Gabe Gottes.
 

Link zum Vortrag

 

    
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen,

ganz besonders aber über Verbesserungsvorschläge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

  

 

Von Klaus Demmel

1.000 Füchse

Erfahrungen eines Baujägers

Nach einem mehr oder weniger erfolgreichen Jagdtag, an dem es dem roten Freibeuter unter der Erde galt, sitzen wir, nachdem die Hunde versorgt sind, in fröhlicher Runde. Man lässt den vergangenen Tag noch einmal Revue passieren und diskutiert, wie nach jeder Baujagd, die immer wiederkehrenden Fragen.
Warum war der Erfolg heute außerordentlich gut? Was ist heute schief gelaufen, dass die Strecke so spärlich ausgefallen ist? War das Wetter schuld? War es das Verhalten der Jäger bzw. deren Schießfertigkeit? War es die Erfahrenheit bzw. die Unerfahrenheit der Hunde?
Jeder kennt die nicht enden wollenden Diskussionen, die, je länger der Abend dauert, umso heftiger geführt werden – gerade, wenn eine größere Anzahl eher unerfahrener Baujäger die Runde ziert.

30 Jahre Erfahrung

Zusammen mit meinem Bruder Hubert bejage ich seit nunmehr dreißig Jahren ein Revier im Süden von Deutschland. Vom Vater, der als passionierter Baujäger galt, wurde uns dieses "Fuchs-Gen" wohl in die Wiege gelegt. Gleich nach bestandener Jagdprüfung kam ein Bauhund ins Haus – die ersten Kunstbauten wurden angelegt und nach kürzester Zeit entstand aus Reviernachbarn und Freunden, die ebenfalls vom "Fuchsvirus" befallen waren, eine eingeschworene Truppe. Sehr zum Leid unserer Freundinnen bzw. Frauen, denn ab sofort war während der Saison natürlich jedes Wochenende (manchmal auch darüber hinaus) ausgebucht.
Das Netzwerk an Kunstbauten wurde ständig erweitert, so sind es mittlerweile an die 100 Kunst- und Naturbauten, die regelmäßig kontrolliert werden. Ständig war man bemüht, die "Strategie" an den einzelnen Bauten zu verbessern. In den Anfangszeiten waren wir überaus glücklich, was natürlich auch dementsprechend gefeiert wurde, wenn abends ein oder zwei Füchse auf der Strecke lagen. Dies war nach den heutigen Erkenntnissen aber eindeutig auf die geringe Fuchsdichte zurückzuführen.
Nachdem die Tollwutimmunisierung durchgeführt wurde und damit die Population der Füchse in die Höhe schnellte, waren zehn und mehr Füchse am Tag keine Seltenheit. So können wir heute auf annähernd 1.000 gesprengte Füchse zurückblicken. Der Erfahrungsschatz aus den letzten 30 Jahren ist groß und trotzdem sitzen wir auch heute noch in der Runde und diskutieren die gleichen Fragen wie damals. Die Erfahrung bringt so manche Antwort. Doch alle Fragen werden wohl nie beantwortet werden können, denn die Jagd ist jedes mal ein wenig anders, aber gerade das ist das Schöne und macht die "Jagd zur Jagd".
Die im Anschluss geschilderten Erkenntnisse wird vielleicht nicht jeder Waidmann mit mir teilen, aber es sind ganz einfach Erfahrungen, die die Praxis gelehrt haben, und bekanntlich ist die Natur immer noch der beste Lehrmeister.

 

Mythen und Fakten

Die weit verbreitete Meinung "Sauwetter ist Bauwetter" kann ich nur eingeschränkt gelten lassen, denn die Erfahrung zeigt, dass bei schönstem sonnigen Wetter richtig gute Strecken erzielt werden können und bei "Sauwetter", also bei vermeintlich besten Voraussetzungen zur Baujagd, eine Nullnummer heraus kommen kann. Bei sonnigem Wetter ist meiner Meinung nach die Lage des Baues sehr entscheidend. Am besten bewährt haben sich Baue draußen in der Feldflur, fernab des Waldes. Im Wald hat der Fuchs die Gelegenheit, auch tagsüber den Bau zu verlassen, um sich an einem anderen ruhigen, lauschigen Platz die Sonne auf den Balg scheinen zu lassen.
Der Fuchs vermeidet es wenn möglich, am Tag größere Freiflächen zu überqueren und wird sich deshalb unter tags kaum vom Feldbau entfernen. Häufig habe ich Füchse beobachtet, die sich am Tag draußen im Feld, unmittelbar vor dem Röhreneingang von der Sonne wärmen ließen. Deshalb bin ich der Meinung, dass bei solchen Wetterverhältnissen ein Großteil der Füchse von den anrückenden Jägern zuerst in den Bau "getreten" und anschließend wieder gesprengt werden. Die besten Erfolge im Wald sind bei Tauwetter zu verbuchen. Wenn es im Wald laut ist, wenn Schnee oder dicke Regentropfen von den Bäumen fallen, fühlt sich der Fuchs unsicher und sucht den schützenden Bau auf.
Alles in allem haben sich bei jeder Witterung Bauten im Feld besser bewährt, was man beim Anlegen von Kunstbauten beachten sollte.

 

Schützen entscheiden über Erfolg

Das Verhalten der Schützen am Bau sowie deren Schießfertigkeit ist meiner Meinung nach das, was am meisten über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Jedes Fehlverhalten eines Schützen hat in aller Regel der Bauhund auszubaden. Der Hund wird immer sein bestes geben, deshalb sollte jeder Schütze dasselbe tun, um dem Hund die Arbeit so leicht wie möglich zu machen.
Es beginnt schon beim Angehen des Baues. Jeder Bau erfordert eine gewisse "Strategie". Regel Nummer 1: Stets den Bau ruhig und im guten Wind angehen, denn sollte der Fuchs vor dem Bau liegen, bekommt er Wind und er wird im wahrsten Sinne des Wortes den "Braten riechen". Ganz lautlos werden wir den Bau kaum erreichen, dies ist aber nicht so tragisch. Die Geräusche veranlassen den Fuchs, sollte er im Freien liegen, in der Regel zum Einschliefen. Bekommt er vorher schlechten Wind, bringt er dies mit Gefahr in Verbindung und hat somit die ersten Pluspunkte gesammelt. Wie bei welchem Wind der Bau abgestellt wird, sollte im Vorfeld geklärt sein, sodass das Anstellen wortlos vonstatten geht.
Regel Nummer 2: Je nach Bewuchs und Geländeverhältnissen nicht zu nahe an den Röhren abstellen, damit der Fuchs beim langsamen Ausfahren keinen Verdacht schöpft. Vor allem ist es wesentlich einfacher, den Fuchs auf 15 oder 20 Meter zu beschießen, als auf fünf Meter.
Eine weit verbreitete Unsitte ist, dass Hundeführer nach dem Anstellen mit dem angeleinten Hund von Röhre zu Röhre zu gehen, um diese zu kontrollieren. Gerade an Naturbauten ist dies ein fataler Fehler, was am Ende wieder der Hund zu büßen hat. Immer wieder erlebe ich es, gerade wenn ich "auswärts" zur Baujagd eingeladen bin, dass sich unerfahrene Schützen oder gar der Ansteller selber vor den Röhren postieren, um ja den Fuchs als erster zu sehen und möglichst als erster schießen zu können. Was dabei herauskommen kann, wenn gegen die Röhre geschossen wird, zeigen leider traurige Beispiele aus der Vergangenheit wie blinde oder gar tote Bauhunde. Der schusshitzige oder gar schussneidige Jäger hat bei der Baujagd nichts zu suchen. Die Sicherheit des Hundes und der Schützen hat immer Priorität.
Ruhe, Ausdauer, Besonnenheit und höchste Konzentration sowie die Fähigkeit, die Situation richtig einzuschätzen, zeichnen den guten Baujäger aus. Wenn er dann noch den Umgang mit der Flinte beherrscht, umso besser! Natürlich kommt es vor, dass auch der beste Schütze einmal daneben schießt. Doch weiß der erfahrene Jäger, dass es an der Situation oder an ihm selber lag.

 

Treffen ist das beste Kaliber

Oft wird die Schuld gerade von den Unerfahrenen auf die Patronen geschoben. Bei Sprüchen wie: "Ich hätte Streupatronen nehmen sollen, oder nächstes Mal nehme ich wieder 4 mm und keine 3,5 mm Patronen", stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Entscheidend ist und bleibt, wo der Schuss sitzt. Ich selber verwende seit eh und je eine 3,5 mm-Patrone, die mir gute Deckung und Durchschlagskraft gewährleistet, wobei gute Deckung in den Vordergrund zu stellen ist.
Der Großteil unserer "eingeschworenen Truppe" und ich sind Jäger, die seit mindestens zwanzig Jahren aktiv jagdlichen Wettkampf schießen, was sich an der Trefferquote widerspiegelt. Sollte es dennoch wie nicht nur einmal geschehen, dass ein Fuchs vom amtierenden Kreis- oder Landesmeister "begnadigt" wird, wird dies von den anderen zur Kenntnis genommen, um später die "Sachlage" genau erörtern zu können.

 

Weniger ist mehr

Die Anzahl der Schützen sollte auf das nötigste beschränkt sein, denn bei der Baujagd gilt: "Klasse vor Masse". Die Masse hängt allerdings von der Größe der Bauanlage ab. Oft empfiehlt es sich, größere, unübersichtliche Baue großräumiger abzustellen, wobei sich der Hundeführer unmittelbar am Bau postiert, um sich vom Geschehen ein Bild machen zu können. Im übrigen hat jeder den Anweisungen des Hundeführers zu folgen! Denn letztlich hängt von der Arbeit seines kleinen Helfers der Großteil des Erfolges ab.
Was ich leider des Öfteren erlebe, ist, dass nachdem der Fuchs gesprungen ist und liegt, oder auch nicht, hektisches Treiben und lautes Palavern auf und am Bau herrscht. Plötzlich stellt einer die Frage: "Wo ist eigentlich der Hund?" Sofort kommt der Gedanke, es könnte ja noch ein zweiter Fuchs im Bau sein. Also alles zurück auf seinen Platz, aber in aller Regel hat der Hund jetzt schon schlechte Karten, denn dem Fuchs ist das Getrampel und Geschrei mit Sicherheit nicht entgangen. Nicht selten enden solche Aktionen in einer wilden Beißerei unter der Erde und mit einem anschließenden Tierarztbesuch. Was wieder der Dummheit oder Unerfahrenheit der Schützen zuzuschreiben ist.
Schüsse am Bau, sofern sich die Jäger anschließend ruhig verhalten, sind dagegen nicht störend. So ist es ohne weiteres möglich, in kürzester Zeit mehrere Füchse aus einem Bau zu sprengen. Vor allem jetzt zur Ranzzeit steckt oft eine ganze Hochzeitsgesellschaft.
Gerade an Naturbauten kommt es oft vor, dass der Fuchs springt, aber die nächste Röhre wieder annimmt. Es wäre fatal, den Fuchs unmittelbar an der Röhre zu beschießen, denn man kann sich nie sicher sein, aus welcher Röhre der Hund gerade ausschlieft. Auch hier heißt es, Ruhe bewahren. Ich habe es schon häufig erlebt, dass Füchse mehrmals die Röhren wechselten, bis sie versuchten, den Bau endgültig zu verlassen.
Baujagd ist faszinierend, spannend und sehr effektiv. Sie ist es aber nur dann, und das muss man ganz klar festhalten, wenn sie richtig praktiziert wird. Ansonsten kann aus einem schönen Jagdtag plötzlich ein Alptraum werden.
Deshalb rate ich jedem unerfahrenen Hundeführer oder unerfahrenen Schützen: Suchen Sie den Kontakt zu den Erfahrenen, um von deren Wissen und Können zu profitieren. Am Tage, während der Jagd, mit offenen Augen und am Abend in der Runde mit offenen Ohren. Wenn wie vor 30 Jahren immer noch die selben Fragen im Raum stehen und wir Jäger feststellen müssen, es wird wohl immer so sein. Doch das macht die Jagd aus. Diana sei Dank!
 

 

 

 

 

      

Österreichischen Jägertagung 2009  Ein Referat von Johannes Schiesser, Leistungsbuchführer im Österreichischen Jagdgebrauchshundeverband.

 

Einsatz des Jagdhundes bei der Baujagd

 

Das Thema Baujagd ist für den Niederwildjäger ein absolutes Thema, an dem er nicht vorbeigehen kann.

Denn Niederwildhege ohne Bejagung des Fuchses ist nicht möglich.

Die Baujagd auf Fuchs und Dachs ist ein Teil einer einigermaßen erfolgreichen Raubwildbejagung.

Baujagd alleine genügt nicht, um Raubwild zu regulieren, ebenso wie die Raubwildregulierung ohne Baujagd nicht vollkommen

ist. Doch nicht nur das Niederwild profitiert von einer Raubwildbejagung.

Jeder, der einmal einen Blick in die „Speisekammer“ eines Fuchsbaues geworfen hat, und dann neben mehreren Junghasen,

Fasanen, Haushühnern auch noch Teile eines Rehkitzes findet, weiß, dass der Fuchs nicht nur von der Maus lebt.

Die zum Einsatz kommenden Hunde müssen körperlich aufgrund ihrer Größe und Gesundheit entsprechen.

Sie dürfen nicht baulaut sein, d.h. der Bauhund darf im Bau nicht Laut geben, ohne dass Raubwild darin ist.

Der ferme Bauhund nimmt den Bau an - er schlieft - und gibt Laut, wenn er Raubwild im Bau festgemacht hat.

Wenn der Bau nicht befahren ist, wird er höchstens einen kurzen „Kontrollgang“ machen bzw. gar nicht schliefen.

Eine weitere Verhaltensweise unterscheiden wir bei den Bauhunden: es gibt sogenannte „Flieger“, die versuchen,

den Fuchs durch ständiges Wechseln der Röhren, mehrmals den Bau verlassen um ihn sofort wieder anzunehmen, nervös

zu machen und ihn zum Springen zu veranlassen.

Die so genannten „Steher“ sind jene Bauhunde, die den Fuchs oder Dachs im Bau suchen, finden und ihn mehr oder weniger

stark bedrängen, so dass dieser meist in ein Endrohr gedrängt wird. Diese Bauhunde verlassen den Bau nicht,

bis nicht der Fuchs gesprungen ist oder beim Dachs ein Einschlag gemacht wurde.

Grundsätzlich hat bei der Baujagd der Bauhundeführer das Sagen. Nur er kennt das Verhalten seines Bauhundes genau,

er alleine entscheidet was ober der Erde zu geschehen hat. Es sind in den meisten Fällen nicht mehr als 2 bis 3 Jäger

notwendig, die sich am Bau absolut still zu verhalten haben. Je mehr Jäger, desto mehr Unruhe, desto geringere

Chancen auf Erfolg. Denn jeder Fehler, der den Jägern passiert, wirkt sich negativ auf den Hund im Bau aus.

Die Schützen stehen immer „hinter“ der/den Röhre(n), damit sie nicht gleich Sichtkontakt zum Raubwild haben.

Dass natürlich der Wind entsprechend zu beachten ist, versteht sich von selbst.

Die Jäger müssen sich auch die notwendige und ausreichende Zeit für die Baujagd nehmen. Der Fuchs kann innerhalb

von wenigen Minuten springen. Es kann aber auch Stunden dauern, wenn ein Einschlag zu machen ist.

Der Bauhund sollte bei der Baujagd mit einem sogenannten „Bauhundesender“ ausgestattet sein.

Der Bauhund hat einen Sender, der ihn nicht behindert. Der Bauhundeführer kann mit Hilfe eines Empfängers

die genaue Position des Hundes unter der Erde feststellen.

Mit dem Bauhundesender ist es auch möglich, den Verlauf des Baues zu erkunden, in Bezug auf Länge und Tiefe der Röhren.

Wichtig beim Einschlag ist, dass man direkt auf den Hund kommt und nicht auf das Raubwild, damit der Hund rasch

abgetragen werden kann. Der Bauhundeführer hat auch das notwendige Schanzzeug für den Einschlag mit.

Wenn er seinem Hund zu Hilfe eilt, darf der Schaufelstiel nicht brechen.

Weiter sollten die anwesenden Schützen statt des Gewehres auch die Schaufel in die Hand nehmen, um in

erster Linie dem Hunde zu Hilfe zu kommen.

Naturbauten sind vom Hundeführer genau vor dem Schliefen zu kontrollieren. Alle möglichen Röhren sind festzustellen,

genauso wie die Art des Baues - Fuchs oder Dachs.

Nicht jede Röhre die nach Fuchs riecht, vor allem in der Ranzzeit, muss von einem Fuchs befahren sein.

Nicht jeder Naturbau kann mit dem Bauhund bejagt werden. Große Baue - so genannte Burgen - sind mit dem Bauhund oft

nicht bejagbar. Dies kann durch verschiedene Umstände gegeben sein: Lage des Baues, vor allem im Wald sind

Verengungen durch Wurzeln, Felsen etc. leicht gegeben, wo der Bauhund es schwer hat, dem Raubwild zu folgen

oder wieder zu seinem Führer zurückzukehren. Es muss auch abgeschätzt werden, wie schwierig ein ev. notwendiger

Einschlag zu machen ist.

Der Bauhundeführer alleine entscheidet, ob er seinen Bauhund schliefen lässt oder nicht. Es gibt viele Bauhundeführer,

die den Dachs im Bau nicht bejagen, da ihr Hund für die Dachsarbeit nicht geeignet oder einer zu großen

Gefahr ausgesetzt ist.

Künstlich angelegte Baue sind in der Regel für den Bauhund einfacher zu arbeiten. Vor allem ist für den Bauhundeführer

der Verlauf des Baues bekannt, die Tiefe ist in der Regel kein Problem um rasch einen Einschlag zu machen.

Es ist auch die Entscheidung des Bauhundeführers, ob mit einem Bauhund gearbeitet wird oder ev. auch ein zweiter

Hund zum Einsatz kommt. Hier ist die Grundvoraussetzung, dass sich die Hunde kennen, denn sonst kann das in einer

Katastrophe enden. Vor allem Dachshundeführer setzen manchmal zwei Hunde ein.

Bei Jagdterrierführern ist das eher unüblich. Ebenso genau überlegt muss der Einsatz eines Vorstehhundes oder Stöberhundes sein.

Es kann von Vorteil sein, wenn ein solcher Jagdgebrauchshund unmittelbar am Bau zur Verfügung steht, wenn der Fuchs nicht

tödlich getroffen wurde und dieser Hund sofort geschnallt werden kann.

Auch die hochläufigeren Terrier können in freier Flucht dem beschossenen Fuchs nicht schnell genug folgen.

Hier sind jedoch zwei extrem wichtige Kriterien zu beachten: der Hund muss eine absolute Standruhe haben, die

auch über Stunden anhält. Denn wenn dieser Hund unruhig wird, so weiß der Fuchs im Bau was ihn oben erwartet.

Weiter  muss die notwendige Raubwildschärfe vorhanden sein. Hunde, die sich vor dem Fuchs fürchten, sind da fehl

am Platz. Auch ist es notwendig, dass sich sowohl Bauhund wie Vorstehhund oder Stöberhund genau kennen.

Es darf nie auf die Röhre geschossen werden. Es kann auch der Bauhund einmal nachschauen kommen, deshalb - Ansprechen,

Ansprechen, Ansprechen - und erst dann schießen. Der schneidige Bauhund hat es nicht verdient, dass ihn die

Schrote eines unvorsichtigen und schusshitzigen Jägers in die ewigen Jagdgründe befördern.

Der Fuchs muss genügend weit vom Bau entfernt sein, wenn er beschossen wird.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein zu früh beschossener Fuchs sofort wieder kehrt macht und im Bau verschwindet.

Den bekommt man nicht wieder raus, der weiß was ihn erwartet.

Es kann auch vorkommen, dass der Fuchs ganz langsam und vorsichtig den vorgesehenen Ausstieg erkundet, indem man nur die

Gehöre und den Fang erkennt, dann wieder verschwindet, um innerhalb von wenigen Minuten wie von der Tarantel

gestochen aus dem Bau zu fahren.

Beim Dachs verhält es sich anders. Grundsätzlich springt der Dachs nicht.

Es gibt einige Ausnahmen, vor allem bei Jungdachsen, dass sich diese vom Bauhund aus dem Bau „jagen“ lassen.

In der Regel muss man sich auch als Jäger körperlich anstrengen, sprich graben, dass man des Dachses habhaft wird.

Eine weitere Problematik beim Dachs ist jene, dass wenn er vom Hund in eine Endröhre gedrückt wird, sich dort weiter gräbt. 

Dann versucht der Hund dem Dachs zu folgen, gräbt auch nach, befördert aber das Erdreich nicht weg.

Somit gräbt sich der Hund defacto selbst ein, und er wird nach einiger Zeit ein großes Problem mit

der Luftversorgung bekommen.

Hier muss der Bauhundeführer rechtzeitig mit dem Einschlag beginnen um seinem Mitstreiter zu Hilfe zu eilen.

Auch wenn Bauhund und Bauhundeführer nach außen eine harte Schale haben, wenn es um seinen Hund geht, steht

der jagdliche Erfolg zurück.

Ebenso erkennt der Bauhundeführer, dass auch das Raubwild, das der Bauhund im Bau festgemacht hat,

den beiden überlegen sein kann und er auch den „Misserfolg“ akzeptiert.

Denn jeder Tag ist ein Jagdtag, aber nicht jeder Tag ist ein Beutetag.

Wenn man an einem Tag zwei oder drei Füchse mit dem tüchtigen Erdhund zur Strecke bringt, war es ein sehr erfolgreicher Jagdtag.

Es kann aber auch sein, dass man mehrere Baue kontrolliert, und kein Fuchs oder Dachs anzutreffen war.

Auch für erfahrene Baujäger ist jede Baujagd, jeder Bau eine neue Herausforderung.

Die Baujagd kann man nicht mit Büchern lernen, obwohl ein Standardwerk der Baujagd von Fries hier motivierend sein kann.

Die Baujagd erlernt man in der Praxis, in der Überlieferung, mit der gemeinsamen Arbeit von erfahrenen Bauhundeführern,

wie vieles in der Jagd insgesamt durch Erfahrung gelernt wird.

Die Versorgung des Bauhundes nach der Baujagd ist für jeden Bauhundeführer das oberste Gebot.

Nicht nur etwaige Verletzungen müssen versorgt werden.

Es steht bei keinem Bau eine Hinweistafel, welche Parasiten hier sonst wohnen und den Bauhund befallen haben.

Zumindest eine Dusche mit Ungeziefer vernichtendem Hundeshampoo verhindert in einem ersten Schritt die gröbsten Probleme.

Dass Fang, Ohren und Augen einer genauen Kontrolle unterzogen werden, versteht sich von selbst. Dies geschieht auch jedes Mal

sofort, wenn der Hund den Bau verlässt, damit man gröbere Verletzungen nicht übersieht.

Ebenso ist es unbedingte Pflicht, dass sowohl Bauhundeführer und Bauhund die notwendigen Schutzimpfungen haben.

Die beiden stehen in unmittelbarem Kontakt mit Raubwild und sind daher der Übertragung von Zoonosen direkt ausgesetzt.

Die Glücksmomente bei dieser Jagdart sind eine problemlose, erfolgreiche Arbeit des Bauhundes mit der anschließenden

gemeinsamen Erholung von Bauhund und Hundeführer in trauter Zweisamkeit, wie viele Zwiegespräche zwischen

dem Jagdhund und dem Jagdhundeführer stattfinden.